Rückenwind für die logistikgestützte Daseinsvorsorge Dortmund, den 22.04.2022

Landesverkehrsministerin Ina Brandes besuchte den Dortmunder Hafen


Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine bedeuten vielfältige Herausforderungen für den nationalen und internationalen Warenverkehr. Im Dortmunder Hafen verschaffte sich NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes heute einen exemplarischen Überblick über die aktuelle Situation.

Dazu suchte sie das Gespräch mit Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, Hubert Jung, Verkehrsvorstand von DSW21 sowie Dr. Jendrik Suck, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dortmunder Hafen AG. Per Lok der Dortmunder Eisenbahn GmbH gewann die Ministerin zunächst einen Überblick über die vielfältigen Umschlagsgüter im Dortmunder Hafen sowie die Verladeprozesse zwischen den Verkehrsträgern Binnenschiff, LKW und Eisenbahn.

Im Austausch mit Landesverkehrsministerin Ina Brandes unterstrich Uwe Büscher, dass aufgrund der angespannten Logistikketten der Bedarf an Pufferlagern bei den Unternehmen deutlich gestiegen sei und logistische Erweiterungsflächen im Hafenrandbereich gewünscht würden. Auch bereite den mehr als 170 Unternehmen im Hafen der Anstieg der Energiekosten Sorge.

Die Ministerin sicherte zu, die Häfen in Nordrhein-Westfalen dabei zu unterstützen, ihre systemrelevanten Funktionen weiter auszubauen. „Die Landesregierung setzt sich dafür ein, den Gütertransport von der Straße auf die Schiene und das Wasser zu verlagern. So schützen wir das Klima. Das ist für den Logistikstandort Nordrhein-Westfalen, dem wichtigsten Binnenschifffahrtsland in Deutschland, von großer Bedeutung. Deshalb stärken wir unsere Binnenhäfen. Dazu gehört auch der Dortmunder Hafen als unverzichtbare Logistikdrehscheibe für die Stadt selbst und für die gesamte Region“, so Ministerin Brandes.

Ein Gesprächsanliegen war für Uwe Büscher, Hubert Jung und Dr. Jendrik Suck auch die Situation an der Schleuse Henrichenburg. Sie bildet für Binnenschiffe auf dem Weg von und nach Dortmund ein Nadelöhr. Seit 2005 gibt es hier nur noch eine, in der Vergangenheit häufig störanfällige Schleusenkammer.

„Die Landesregierung hat sich erfolgreich beim Bund für den Aktionsplan Westdeutsche Kanäle eingesetzt, der mit rund 1,5 Milliarden Euro den Erhalt und Ausbau des wichtigen Kanalnetzes in Nordrhein-Westfalen in der Zukunft absichert. Die Beschaffung eines Ersatztors für die Schleuse Henrichenburg ist Bestandteil des Aktionsplans. Damit wird die Betriebsfähigkeit der Schleuse deutlich verbessert. Außerdem haben wir beim Bund erfolgreich für mehr Investitionen und Personal geworben. Es ist uns gelungen, dass 80 zusätzliche Stellen für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nur für Projekte in Nordrhein-Westfalen bewilligt wurden. Das hilft dabei, unsere Schleusen wie Henrichenburg fit für die Zukunft zu machen. Darüber hinaus bieten wir der Bundesregierung an, die für die modernen Schiffe dringend notwendigen Brückenanhebungen mit den Fachleuten bei Straßen.NRW tatkräftig zu unterstützen“, sagte die Ministerin.  

Uwe Büscher zog nach dem Besuch ein positives Fazit: „Für die 171 Industrie- und Logistikunternehmen im Hafen, die mit rund 5.000 Beschäftigten etwa 1 Milliarde Euro Umsatz erwirtschaften, war der heutige Besuch der Landesverkehrsministerin ein wichtiges Signal, dass aktuelle Sorgen und Erwartungen gehört und ernst genommen werden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der veränderten Sicherheitslage in Europa gilt es, ein robustes System der logistikgestützten Daseinsvorsorge in Deutschland und Nordrhein-Westfalen zu gewährleisten.“

Einige Impressionen vom Besuch der Verkehrsministerin liefert folgende Videodokumentation der Lokfahrt zur KV-Anlage.