Vandalismus behinderte Schiffsverkehr Dortmund, den 12.11.2021

Hafen AG fordert Sicherheitskonzept für die Speicherstraße


Ein schwerer Fall von Vandalismus hat am Morgen des 10. November zu einer zweistündigen Sperrung des Stadthafens sowie des Schmiedinghafens geführt. Unbekannte haben offenbar in der Nacht am Stadthafen auf einer Länge von rund 110 Metern eine Absturzsicherung in das Hafenbecken geworfen, was eine Gefahr für den Schiffsverkehr bedeutete. Die Absturzsicherung war fest verschraubt und zusätzlich mit Draht gesichert. Polizei, Feuerwehr und Dortmunder Hafen AG waren mit Einsatzkräften, darunter auch Tauchern, vor Ort. Die Höhe des Sachschadens kann aktuell noch nicht beziffert werden.

„Was vor etwa zwei Jahren mit Schmierereien wie ‚Wem gehört der Hafen?‘ bzw. ‚Wem gehört die Stadt?‘ begann, hat nun mit dem aktuellen Vandalismus seinen traurigen Höhepunkt erreicht“, erklärt Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.

Hinweise auf politisch motivierte Straftaten

Am 11. November wurde zusätzlich ein Kunstwerk in Form einer Wandbemalung auf einem Gebäude des Energieversorgers DEW21 im Schmiedinghafen übersprüht (siehe Foto). Auf der Bemalung, die eine stilisierte Ansicht des Alten Hafenamts und Industrieanlagen zeigt, wurde ein polizei- und staatsfeindlicher Slogan angebracht. Es gibt Hinweise auf die Urheberschaft der linken Gruppierung Antifa.

Anstachelung zu Gewalt und Vandalismus

Die Dortmunder Hafen AG weist darauf hin, dass die gestartete Quartiersentwicklung in der Speicherstraße in der Vergangenheit durch einzelne Gruppierungen immer wieder mit martialischen Worten und Gewalt schürenden Bildern begleitet worden ist, welche die Qualität haben, zu Straftaten anzustacheln. Häufig taucht dabei der Slogan "Stadt von unten" auf, wie etwa bei einem in 2020 veröffentlichten Flugblatt (markante Textstellen sind in gelb hervorgehoben). Im selben Jahr ermittelte der Staatsschutz wegen eines Einbruchs in der Speicherstraße, in dessen Zuge ein politisches Transparent entrollt wurde.

Uwe Büscher fordert eine gründliche Untersuchung der aktuellen Vorfälle sowie die rasche Erarbeitung eines Konzepts für Sicherheit und Ordnung im künftigen Speicherstraßenquartier, in dem sich der Vandalismus zugetragen hat. „Die Zerstörung von Eigentum von Baufirmen, die Gefährdung von Schiffsbesatzungen und die Störung logistischer Prozesse, kann nicht hingenommen werden“, unterstreicht Uwe Büscher.

Im Fokus: Prämierte Quartiersentwicklung im Hafenrandbereich

Im Fokus des Vandalismus steht möglicherweise die Quartiersentwicklung im Hafenrandbereich. Erst im Juni 2021 wurde die Quartiersentwicklung der Entwicklungsgesellschaft d-Port21 im NRW-Landeswettbewerb "Zukunft Stadtraum" durch Landesbauministerin Ina Scharrenbach ausgezeichnet. Die Jury begutachtete neben der grundsätzlichen Zielrichtung des Projekts auch die Einbindung des Areals ins bestehende Quartier, Attraktivitäts-, Klima- und Nachhaltigkeits-Aspekte sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit.

Mehr Informationen zur Quartiersentwicklung in der Speicherstraße, die in einem Randgebiet des Hafens durch private und öffentliche Investitionen zusätzliche Arbeitsplätze mit Schwerpunkt Digitalität schaffen und von einer hohen Aufenthaltsqualität begleitet werden soll, erhalten Sie hier.