Hafenquartier Speicherstraße Dortmund, den 11.12.2019

So gelingt das Nebeneinander von Wirtschaft und Freizeit

Flaniermeile am Wasser, Plätze zum Verweilen, vielfältige gastronomische Angebote – die Pläne für das Hafenquartier Speicherstraße werden immer konkreter. Bürgerinnen und Bürger sind beeindruckt von den neuen Möglichkeiten an der Ostseite des Stadt- und des Schmiedinghafens. Nichts scheint unmöglich: Die in Bürgerdialogen geäußerten Wünsche reichen von Blumenwiesen entlang der Gleise, schwimmenden Gärten in den Hafenbecken oder einem großen Freizeithafen. Vergessen wird dabei gelegentlich, dass es sich beim Dortmunder Hafen um eine zentrale Logistikdrehscheibe für das östliche Ruhrgebiet und einen wichtigen Hinterland-Hub für die belgischen und niederländischen Seehäfen handelt.

In Dortmunds größtem Industrie- und Gewerbegebiet arbeiten rund 5.000 Beschäftige in 160 Unternehmen. Jährlich werden per Schiff, Bahn und LKW mehr als 2 Millionen Tonnen an Gütern umgeschlagen – und das soll auch so bleiben. „Ein Randbereich des Hafens erhält künftig mehr Aufenthaltsqualität, der Hafen in seiner Funktion als Industriehafen bleibt davon aber unberührt“, stellt Uwe Büscher als Vorstand der Dortmunder Hafen AG und Geschäftsführer der d-Port21 GmbH klar. Diese Entwicklung hat ein politischer Kompromiss zwischen Dortmunder Hafen AG und Lokalpolitik erst möglich gemacht: die urbane Aufwertung am Rande des Hafens und in der Speicherstraße respektiert die Beibehaltung und Weiterentwicklung des Industriegebietes Dortmunder Hafen. Eine friedliche Koexistenz, die auch in Zukunft Bestand schützt und Entwicklungen ermöglicht.

Das sind die roten Linien der Quartiersentwicklung:

Wohnen im Hafen

Im Dortmunder Hafen kann an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr gearbeitet werden. Wohnen und industrielle Tätigkeit lassen sich aufgrund der zu erwartenden Konflikte nicht vereinbaren. Die Unternehmen im Dortmunder Hafen genießen Bestandsschutz und haben langfristige Verträge, auf die sie sich weiterhin verlassen können.

Freizeithafen

Angesichts der wachsenden Staus werden Binnenschiffe im Gütertransport immer wichtiger. Sie leisten wertvolle Beiträge, um den Verkehr auf Straßen und Autobahnen zu entlasten und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Transportschiffe haben daher auch weiterhin Vorrang vor Freizeitschiffen. Die Ergänzung des Wasserwanderrastplatzes durch eine Marina ist nicht vorgesehen.

Wassersport

Um sich und andere nicht zu gefährden, bleibt das Schwimmen in den Hafenbecken ebenso verboten wie das Befahren mit ausschließlich Wind- und muskelbetriebenen Wasserfahrzeugen.

Zweckentfremdung der Hafenbecken

Eine Zweckentfremdung oder Umnutzung der Hafenbecken durch „schwimmende Gärten“ oder sonstige dekorative Elemente behindert den Schiffsverkehr und ist mit der Allgemeinen Hafenverordnung nicht vereinbar

Stilllegung von Gleisen

Das Schienennetz der Dortmunder Eisenbahn GmbH gewährleistet auch weiterhin den reibungslosten Weitertransport von Waren, etwa zum IKEA Europalager in Dortmund-Ellinghausen und wird nicht angetastet.

„Mit unserer Grundstückspolitik und richtungsweisenden Investitionen haben wir die Weichen für ein lebendiges Digitalquartier mit hoher Aufenthaltsqualität an der Speicherstraße gestellt. Von hier lässt sich die logistische Wertschöpfung der 5.000 Beschäftigten im Hafen unmittelbar beobachten und hoffentlich auch wertschätzen“, fasst Hafenchef Uwe Büscher zusammen.