Jahrespressekonferenz der Dortmunder Hafen AG am 8. Mai 2015 Dortmund, den 08.05.2015

Dortmunder Hafen: Drehscheibe, Job-Motor und verlässlicher Partner für DSW21 und die Stadt

Die mit Schiff und Eisenbahn umgeschlagene und transportierte Gütermenge belief sich 2014 auf insgesamt 5,7 Millionen Tonnen (Vorjahr: 5,28 Millionen). Davon entfielen 2,93 Millionen Tonnen auf den Schiffsgüterumschlag, der im Vergleich zu 2013 um 600.000 Tonnen gestiegen ist. Das entspricht einem Wachstum um 24 Prozent und ist das stärkste Ergebnis seit der Weltwirtschaftskrise 2008. „Und der Trend hält an“, freut sich Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, mit Blick auf das laufende Jahr 2015. „Die gute Wirtschaftslage macht sich deutlich bemerkbar“, kommentiert Markus Bangen, Generalbevollmächtigter der Dortmunder Hafen AG.

So verzeichne die Hafen AG auch im ersten Quartal 2015 einen Anstieg des Güterumschlags um 16 Prozent auf 725.000 Tonnen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014. „Hält der Schwung der ersten drei Monate an, erreichen wir Ende 2015 ein ähnlich gutes Ergebnis“, zeigt sich Büscher zuversichtlich. Positiv für Mensch und Umwelt: Der Transport per Schiff und Bahn macht täglich 1.000 Lkw-Fahrten überflüssig.

Bis auf den Februar lag der Güterumschlag über die Wasserstraße im zurückliegenden Geschäftsjahr 2014 in jedem Monat höher als im Jahr zuvor. Dabei ist der Umschlag quer durch alle Warengruppen gestiegen.
Spitzenreiter sind einmal mehr Container mit 975.000 Tonnen (+14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Das entspricht einem Gesamtanteil von 32 Prozent aller umgeschlagenen Güter. Mit umgerechnet 189.655 Ladeeinheiten (+ 8,1 Prozent) hat das Container Terminal Dortmund (CTD) endgültig seine Kapazitätsgrenze erreicht.

„Das macht einmal mehr deutlich, welchen Stellenwert die neue, bimodal ausgerichtete Anlage am Alten Hafenbahnhof für die weitere Entwicklung des Hafens als Logistik- und Wirtschaftsstandort für unsere Region hat“, betont Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG. Mit der erwarteten Inbetriebnahme der Anlage für den Kombinierten Verkehr (KV) zur Jahreswende 2015/2016 steht in der ersten Baustufe ein Umschlagvolumen von weiteren 100.000 Ladeeinheiten zur Verfügung. „Durch das Angebot, auch Wechselbrücken und Sattelauflieger umzuschlagen, kann der Dortmunder Hafen sein Leistungsspektrum marktgerecht erweitern und Neukunden an sich binden“, zeigt Markus Bangen, Generalbevollmächtigter der Dortmunder Hafen AG, weitere Vorteile der in enger Kooperation mit der Duisburger Hafen AG (duisport-Gruppe) geplanten KV-Anlage auf.

Den zweiten Rang der umschlagsstärksten Güter im Dortmunder Hafen belegen Baustoffe mit 654.000 Tonnen, das entspricht einem Zuwachs um 39,9 Prozent. Auf Rang drei folgen Mineralöle mit 617.000 Tonnen. (+ 13,4 Prozent). Der Schrottumschlag ist um 53,9 Prozent auf 330.000 Tonnen gestiegen.Eisen und Stahl wurden mit 234.000 Tonnen umgeschlagen (+ 13,8 Prozent), gefolgt von Importkohle mit 124.000 Tonnen (+13,3 Prozent).

Überaus solides Jahresergebnis

So weist die Dortmunder Hafen AG als Mitglied der Unternehmensgruppe der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) mit einem Überschuss von rund 1,1 Millionen Euro ein zufriedenstellendes und überaus solides Jahresergebnis auf. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich mit dem von schwerem Wetter geprägten Vorjahr 2013. (423.000 Euro Jahresüberschuss). „Schleusensperrungen und Streiks haben uns damals das Leben schwer gemacht“, erinnert Vorstand Uwe Büscher daran, dass der Hafen über die Wasserstraße an 109 Tagen nur eingeschränkt erreichbar war, an 33 Tagen gar nicht. 2014 gab es diese Probleme nicht.

Zu berücksichtigen ist, dass die Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen gegenüber der DE Infrastruktur GmbH auf inzwischen mehr als 2 Millionen Euro gestiegen sind und sich im Unternehmensergebnis der Dortmunder Hafen AG niederschlagen. „Pensionsverpflichtungen wie diese sind zwar eine Selbstverständlichkeit, aber auch eine weitreichende Aufgabe, die viele Unternehmen – bis hin zur Insolvenz – vor Herausforderungen stellt“, sagt Hafen-Chef Büscher. Während die Hafen AG ihren Verpflichtungen auch weiterhin gerecht werden könne, drohten kleine und mittlere Betriebe ohne rechtzeitiges Gegensteuern von steigenden Pensionslasten erdrückt zu werden.

Verlässlicher Treuhänder - 4,4 Mio. Euro für städtische Aufgaben

Die Attraktivität der im Hafengebiet liegenden Flächen bleibt mit einer Auslastung von 95 Prozent für Industrie- und Gewerbebetriebe ungebrochen hoch. Mit den Erlösen aus der Grundstücksbewirtschaftung erweist sich die Dortmunder Hafen AG auch in schwierigen Haushaltszeiten als zuverlässiger Treuhänder und Partner der Stadt Dortmund. „Wir können 4,4 Millionen Euro an die Stadt Dortmund abführen“, sagt Hafen-Vorstand Uwe Büscher. „Es freut uns, dass wir einen wichtigen Anteil an der Finanzierung von öffentlichen Angeboten und Aufgaben für Dortmunds Bürgerinnen und Bürger leisten können.“

Allerdings stoße der Hafen als größtes zusammenhängendes Industriegebiet Dortmunds mit 160 Betrieben und mehr als 5.000 Beschäftigten an seine räumlichen Grenzen. „Aufgrund der hohen Nachfrage versuchen wir, wo es möglich und sinnvoll ist, Flächen anzudocken“, sagt Büscher. Dabei müsse aber jede weitere Arrondierung wirtschaftlich sein.

Verkehrsführung - im Dialog mit den Bürgern

Wie sollen die Verkehrsströme im Hafengebiet fließen? Wie können Emissionen vermieden und Lärm minimiert werden? Diese und weitere Fragen hat die Hafen AG in mehreren Dialogveranstaltungen mit Bürgern und Gutachtern beleuchtet. Die Ergebnisse sind in ein neues Konzept für eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur eingeflossen, das den politischen Gremien der Stadt Dortmund nun zur Entscheidung vorliegt.

Die von Gutachtern empfohlenen Vorschläge sehen neben dem Einsatz von Lärm minderndem Asphalt unter anderem eine geänderte Routenführung für den Schwerverkehr und den Vollanschluss der Westfaliastraße an die Mallinckrodtstraße vor. „Wir haben die Dialogveranstaltungen mit den Bürgern sehr ernst genommen“, sagt Uwe Büscher. Er hoffe nun aber auch auf eine schnelle Entscheidung der politischen Gremien - im Interesse der Anwohner und des Wirtschaftsstandortes Hafen. Zur Frage der möglichen Finanzierung schlägt Büscher vor, Mittel aus dem vom Bund in Aussicht gestellten Sondervermögen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro heranzuziehen. Es sei die ausdrückliche Absicht des Bundes, Kommunen für dringend notwendige Investitionen in die Infrastruktur finanziell unter die Arme zu greifen.

Aufwertung der Speicherstraße: Ein erster Schritt

Die von der Stadt Dortmund gewünschte kleinteilige Entwicklung der Speicherstraße betrachtet Hafen-Vorstand Büscher als „richtigen Weg“. Die Ansiedlung eines jungen Software-Unternehmens im Gebäude Speicherstraße 33 könne ein erster Ankerpunkt sein für die weitere Aufwertung zu einem Dienstleistungs- und Kreativ-Quartier. „Wir sind für jede Entwicklung offen, die auf einer soliden und tragfähigen Grundlage baut und die den industriellen Besatz des Hafens nicht gefährdet“, betont Büscher. Dabei werde man sich allerdings auf einen langen Atem einstellen müssen.

Neuer Mieter im “Wohnzimmer“

Einen eher ungewöhnlichen Gewerbemieter kann Hafen-Vorstand Büscher im historischen Alten Hafenamt begrüßen: Die Ende 2013 gegründete Werbeagentur „Der Kraken“ wird im September des laufenden Jahres ihren Standort an der Treibstraße aufgeben und eine 144 qm große Fläche im Alten Hafenamt beziehen. „Zum ersten Mal in der 115jährigen Geschichte des Alten Hafenamtes öffnen wir unser Wohnzimmer für ein Privatunternehmen“, sagt Büscher. „Das ist eine echte Zäsur und ein weiterer Schritt auf dem Weg zur künftigen Entwicklung des Hafengebietes.“

Neuer Auftritt: „Heimat – Hafen Dortmund“

Die neue Kommunikationslinie „Heimat – Hafen Dortmund“ dokumentiert die enge Verbundenheit des Hafens mit Dortmund und den Menschen, die in Dortmund leben: Auf einen Blick bringt sie öffentlichkeitswirksam auf den Punkt, wofür Dortmunds Hafen steht: Als Logistik-Standort steht er für die intelligente Verzahnung von Schiff, Eisenbahn und Lkw. Als Industriegebiet gibt er vielen wichtigen Themen ein Zuhause: zuallererst den mehr als 5.000 Beschäftigten, die im Hafengebiet arbeiten. Als Symbol für einen erfolgreichen Strukturwandel steht er für den Übergang von der Montanindustrie zu Handel und Dienstleistung. Und als Ort der Freizeit und der interkulturellen Begegnung schafft er einen Treffpunkt für Menschen.

Der Hafen verbindet. Der Hafen gibt Halt. Heimat – Hafen Dortmund: im Herzen der Stadt.

Pressematerial

Dortmunder Hafen: Drehscheibe, Job-Motor und verlässlicher Partner für DSW21 und die Stadt

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 Uwe Büscher  Vorstand der Dortmunder Hafen AG   Quellenangabe: Dortmunder Hafen AG / Appelhans

Uwe Büscher

Vorstand der Dortmunder Hafen AG

Quellenangabe: Dortmunder Hafen AG / Appelhans

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 Markus Bangen  Generalbevollmächtigter der Dortmunder Hafen AG   Quellenangabe: Dortmunder Hafen AG / Appelhans

Markus Bangen

Generalbevollmächtigter der Dortmunder Hafen AG

Quellenangabe: Dortmunder Hafen AG / Appelhans

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   Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG; Markus Bangen, Genaralbevollmächtigter des Unternehmens (von links nach rechts)  Quelle: Dortmunder Hafen AG / Appelhans

Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG; Markus Bangen, Genaralbevollmächtigter des Unternehmens (von links nach rechts)

Quelle: Dortmunder Hafen AG / Appelhans

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