„Daten & Fakten 2014/2015“: BDB informiert über Statistiken zu Binnenschifffahrt Dortmund, den 31.08.2015

Gütermengen auf dem Wasser steigen – Umsatzerlöse bleiben stabil Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) hat wieder die wesentlichen Kennzahlen des Verkehrsträgers Binnenschiff in seiner aktuellen Ausgabe des Faltblattes „Daten & Fakten“ zusammengetragen

Im Jahr 2014 wurden insgesamt 228,5 Mio. t Güter auf den Wasserstraßen des Bundesgebietes transportiert. Damit stieg die Güterbeförderung gegenüber dem Vorjahr um 0,7 % während die Verkehrsleistung mit 59,1 Mrd. tkm leicht rückläufig war (- 1,7 %). Genau wie die Güterbahn musste die Binnenschifffahrt mit 11,9 % (2013: 12,1 %) leichte Verluste beim Verkehrsaufkommen im Modal Split der Landverkehrsträger hinnehmen. Lediglich der Straßengüterverkehr konnte in diesem Bereich moderate Zuwächse um 0,9 % erzielen.

Bei der Betrachtung der einzelnen Gütersegmente stehen leichten Rückgängen beim Transport von Kohle, rohem Erdöl und Erdgas (- 5,3 %), Kokerei- und Mineralölerzeugnissen (- 2,8 %) sowie landwirtschaftlichen Erzeugnissen (- 1,7 %) Zuwächse bei der Beförderung von chemischen Erzeugnissen (+ 2,3 %), Erzen, Steinen und Erden (+ 2,7 %) sowie Konsumgütern (+ 4,0 %) gegenüber. Besonders auffällig im Jahr 2014: mit 2,3 Mio. t fanden ganze 15 % mehr Komponenten im Bereich Maschinen und Ausrüstung ihren Weg auf das Wasser. Ein ebenfalls deutliches Plus von 8 % konnte beim Transport von Metallen und Metallerzeugnissen registriert werden. Das Rheingebiet (193,4 Mio. t) und das westdeutsche Kanalnetz (41,6 Mio. t) stellen weiterhin die aufkommensstärksten Regionen dar. Hohe Gütermengen waren daneben im Gebiet des Mittellandkanals (22,3 Mio. t), auf dem Main (16,7 Mio. t), der Mosel (12,7 Mio. t) und im Elbegebiet (18,5 Mio. t, darunter knapp 11 Mio. t auf dem Elbe-Seiten-Kanal) zu verzeichnen.

Die Stärke der deutschen Binnenflotte ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 wurden im deutschen Binnenschiffsregister insgesamt 2.037 Schiffe für den Transport trockener und flüssiger Güter geführt. Hinzu kommen 80 Bunkerboote sowie 293 Schubboote und 120 Schlepper.

Erneut stellt die deutsche Fahrgastschifffahrt die größte Flotte in Europa mit 989 Tagesausflugsschiffen (und damit drei Fahrzeugen mehr als im Vorjahr) sowie 61 Fahrgastkabinenschiffen. Sowohl die Personen- als auch die Bettenkapazität sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die Anzahl der Unternehmen in der gewerblichen Binnenschifffahrt sank von 1.011 im Jahr 2012 auf 964 im Jahr 2013. Nahezu konstant blieb hingegen der Gesamtumsatzerlös mit rund 1,56 Mrd. Euro im Jahr 2013.

Besonders erfreulich entwickelt sich weiterhin das Containergeschäft in der Binnenschifffahrt. Konnten bereits in den Vorjahren konstante Steigerungen in diesem Teilmarkt erzielt werden, wurden 2014 ganze 2,38 Mio. TEU (=Twenty-foot-Equivalent-Unit) Container über das „nasse System“ transportiert. Das entspricht einem satten Plus von 7,9 % gegenüber dem Vorjahr! Die Branche ist damit auf einem guten Weg, die Menge der auf dem Wasser transportierten Container gegenüber dem Jahr 1998 zu verdreifachen.

Das Faltblatt steht in der digitalen Version im Internetangebot des BDB (www.binnenschiff.de, Rubrik „Service“) zum Download bereit. Die gedruckte Fassung kann über die BDB-Geschäftsstelle bezogen werden.

Hinweis: Der BDB führt keine eigene Datenerhebung durch, sondern greift für diese Veröffentlichung auf Material des statistischen Bundesamtes und der Zentralen Binnenschiffsbestandsdatei bei der Wasser und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zurück. Für die Richtigkeit der Angaben kann daher keine Gewähr übernommen werden.

Über den BDB e.V.:

Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vertritt die gemeinsamen gewerblichen Interessen der Unternehmer in der Güter- sowie der Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen. Mitglieder des BDB sind deshalb Partikuliere, Reedereien und Genossenschaften. Auch Fördermitglieder unterstützen die Arbeit des BDB. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin bezieht Stellung zu verkehrspolitischen Fragen und bringt sich aktiv in die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Seit der Fusion mit dem Arbeitgeberverband (AdB) im Jahr 2013 vertritt der BDB auch die Belange der Verbandsmitglieder in arbeits-, tarif- und sozialrechtlichen sowie personal-, sozial- und bildungspolitischen Angelegenheiten und ist Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi. Der BDB betreibt das in Duisburg vor Anker liegende Schulschiff „Rhein“ – eine europaweit einzigartige Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtung für das Binnenschifffahrtsgewerbe.