Allianz fordert Stärkung der Binnenschifffahrt Dortmund, den 18.11.2013

Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit fordern führende Verkehrspolitiker deutlich mehr Investitionen des Bundes für die Binnenschifffahrt. Dies ist auf der „Länderkonferenz Rhein“ in Mainz beschlossen worden, an der die Verkehrsminister Roger Lewentz (Rheinland-Pfalz), Winfried Hermann (Baden-Württemberg) und Florian Rentsch (Hessen) sowie Verkehrsstaatssekretär Gunther Adler (Nordrhein-Westfalen) teilgenommen haben.

An dem Treffen haben sich auch rund 200 Verkehrsexperten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung entlang des Rheinkorridors von Basel bis Rotterdam beteiligt. Die Rheinanlieger-Länder wollen eine Allianz für den Rheinkorridor als die zentrale Wirtschafts- und Verkehrsachse in Deutschland schmieden.
Mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan, der ganz oben auf der Agenda der Verkehrspolitik der neuen Legislaturperiode stehe, würden auch für die Rheinachse die vordringlichsten Verkehrsprojekte ab 2015 bestimmt, waren sich die Teilnehmer einig.
Die Landespolitiker wollen mit 36 herausragenden Projekten die verstärkte Nutzung der Binnenschifffahrtswege und die schnelle Erreichbarkeit der Umschlagzentren an den Binnenhäfen vorantreiben.
Gleichzeitig drängen die Bundesländer darauf, mehr Güter von der Schiene und der Straße auf die Wasserstraßen zu verlagern.
Die Projekte sind in der sogenannten Düsseldorfer Liste zusammengefasst worden, die auf Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen erstellt worden ist. Diese Liste ist heute einem Vertreter des Bundesverkehrsministeriums überreicht worden. Auch das Bundesland Bayern hat die Düsseldorfer Liste unterzeichnet.

Staatssekretär Gunther Adler unterstrich die Bedeutung der gemeinsamen Forderungen an den künftigen Bundesverkehrsminister: „Unsere Straßen sind schon heute verstopft und kaputt, die Schienentrassen ausgelastet und die Anwohner vom Schienenlärm genervt. Der Güterverkehr wird aber weiter deutlich zunehmen. Daher fordern wir als Rheinanlieger den Bund auf, die Binnenschifffahrt nicht weiter stiefmütterlich zu behandeln, denn auf den Wasserstraßen gibt es noch freie Kapazitäten, die es zu nutzen gilt.
Ein Binnenschiff könne immerhin 150 LKW-Ladungen befördern. Dies sei auch ökologisch der sinnvollere Weg, sind sich die Landespolitiker einig.

Das Herz der produzierenden Wirtschaft und des Warentransports in Deutschland schlage entlang des Rheins, unterstrichen die Konferenzteilnehmer. Schifffahrtsstraßen, Binnenhäfen, Eisenbahnmagistralen und das Fernstraßennetz machten den Rheinkorridor zur wichtigsten Logistik- und Wirtschaftsachse nicht nur für Deutschland, sondern für Europa. Hier müsse verstärkt in Erhalt und Ausbau der Infrastruktur investiert werden.

„Der Anteil der Binnenschifffahrt am Gesamtgütertransport in Deutschland liegt derzeit nur bei rund zehn Prozent und das trotz bester Ökobilanz gegenüber LKW und Bahn“, betonte Gunther Adler. „Wir müssen hier jetzt das Ruder rumreißen: die Binnenwasserstraßen müssen in Zukunft mehr Transportaufgaben übernehmen, aber genau das setzt auch entsprechende Investitionen voraus.“